Mehr als nur ein Gehalt
Zeitarbeit bietet nicht nur Flexibilität für Unternehmen, sondern auch vielfältige Chancen und Vorteile für die eingesetzten Arbeitskräfte. Während das Thema „Benefits“ lange Zeit primär in Festanstellungen diskutiert wurde, erkennen zunehmend auch Zeitarbeitsunternehmen den Wert attraktiver Zusatzleistungen. In diesem Glossarbeitrag beleuchten wir, welche Benefits Zeitarbeitskräfte erhalten können, wie sie zur Mitarbeiterbindung beitragen und welche Rolle diese Angebote in der heutigen Arbeitswelt spielen.
Was sind Benefits für Zeitarbeitskräfte?
Benefits sind freiwillige Zusatzleistungen, die über das reguläre Gehalt hinausgehen. Sie dienen nicht nur der Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch der Abgrenzung vom Wettbewerb. Im Kontext der Zeitarbeit sind solche Leistungen besonders wichtig, da sie oft als Ausgleich für die vermeintlich geringere Jobsicherheit wahrgenommen werden.
Arten von Benefits in der Zeitarbeit
Die Bandbreite an Benefits, die Zeitarbeitsunternehmen anbieten, ist groß und reicht von finanziellen Zusatzleistungen bis hin zu Weiterbildungsangeboten. Zu den häufigsten Benefits zählen:
- Zuschläge und Prämien: z. B. für besondere Leistungen, Überstunden oder Einsätze an Wochenenden.
- Fahrtkostenzuschuss oder Jobticket
- Betriebliche Altersvorsorge
- Vermögenswirksame Leistungen (VL)
- Mitarbeiterrabatte bei Kooperationspartnern
- Gesundheitsangebote, wie z. B. Zuschüsse zu Fitnessstudios oder betriebsärztliche Betreuung
- Fort- und Weiterbildungsangebote, teilweise auch mit zertifizierten Abschlüssen
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld, häufig tariflich geregelt
- Flexible Arbeitszeitmodelle
- Work-Life-Balance-Programme
- Übernahmeperspektiven durch Try & Hire-Modelle
Relevanz von Benefits für Zeitarbeitsunternehmen
Gerade in einem Markt mit Fachkräftemangel und zunehmendem Wettbewerb um Talente sind Benefits ein zentrales Mittel der Mitarbeiterbindung. Zeitarbeitsunternehmen, die attraktive Zusatzleistungen bieten, verbessern nicht nur ihr Arbeitgeberimage, sondern reduzieren auch die Fluktuation. Zudem tragen Benefits zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und damit zur Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden bei.
Ein weiterer Vorteil: Zeitarbeitskräfte, die sich wertgeschätzt fühlen, identifizieren sich stärker mit dem Arbeitgeber und treten auch im Einsatzbetrieb motivierter und engagierter auf. Dies wiederum stärkt die Position des Verleihers gegenüber dem Entleiherbetrieb.
Tarifliche Regelungen und gesetzliche Rahmenbedingungen
Viele der genannten Benefits sind in Tarifverträgen der Zeitarbeitsbranche geregelt, etwa im BAP-DGB- oder iGZ-DGB-Tarifwerk. Diese enthalten u. a. Regelungen zu Urlaubsanspruch, Sonderzahlungen oder Zuschlägen. Darüber hinaus dürfen freiwillige Leistungen den Grundsatz der Gleichbehandlung nicht verletzen und müssen arbeitsrechtlich korrekt dokumentiert sein.
Wichtig für Zeitarbeitsunternehmen ist zudem die transparente Kommunikation der angebotenen Benefits. Nur wenn Mitarbeitende wissen, welche Leistungen ihnen zustehen, können diese auch zur Mitarbeiterbindung beitragen.
Best Practices: Wie Benefits erfolgreich eingesetzt werden
Erfolgreiche Personaldienstleister setzen auf eine Kombination aus finanziellen Anreizen, Entwicklungsmöglichkeiten und individueller Betreuung. Dazu gehört beispielsweise:
- Ein strukturiertes Onboarding-Programm mit Begrüßungsgeschenk
- Regelmäßige Feedbackgespräche und individuelle Entwicklungspläne
- Belohnungssysteme für langjährige Mitarbeitende
- Ein transparentes Benefit-Portal, über das Leistungen jederzeit einsehbar sind
- Kooperationen mit Weiterbildungsanbietern
Zukunftstrends: Benefits neu gedacht
Die Ansprüche von Arbeitnehmern wandeln sich. Neben klassischen Leistungen gewinnen digitale und nachhaltige Benefits an Bedeutung. Dazu zählen z. B.:
- Zuschüsse für nachhaltige Mobilität (z. B. Fahrrad-Leasing)
- Mental-Health-Angebote
- Remote-Schulungen und digitale Lernplattformen
- Familienfreundliche Arbeitsmodelle und Eltern-Services
Gerade in der Zeitarbeit, wo die beruflichen Rahmenbedingungen häufig wechseln, sind individualisierbare Benefits besonders gefragt. Moderne Zeitarbeitsunternehmen setzen daher zunehmend auf modulare Benefit-Systeme, bei denen Mitarbeitende aus einem Leistungskatalog selbst wählen können.
Fazit
Benefits für Zeitarbeitskräfte sind ein zentraler Bestandteil moderner Personalstrategien. Sie tragen zur Attraktivität des Arbeitgebers bei, stärken die Bindung zur Zeitarbeitsfirma und verbessern das Arbeitserlebnis für die eingesetzten Kräfte. In Zeiten des Fachkräftemangels und steigender Erwartungen sind durchdachte und zielgruppengerechte Zusatzleistungen ein wichtiger Erfolgsfaktor für Zeitarbeitsunternehmen.